Wasser ist Leben. Wasser ist ein kostbares Gut. Wasser ist in diesen (Hunds-)Tagen gefragter denn je. Wir kühlen uns mit und im Wasser ab, wir waschen uns mit Wasser, wir benötigen Wasser zum Kochen. Auch die Natur benötigt Wasser.
Ohne Wasser kein Leben. Aber Wasser kann auch Leben kosten/nehmen. Aber was ist überhaupt Wasser? Wir haben uns durch diverse Literatur durchgekämpft und folgende formelle Erklärung gefunden: «Wissenschaftlich erklärt, ist Wasser eine chemische Verbindung aus den Elementen Sauer- und Wasserstoff. Wasser ist als Flüssigkeit durchsichtig, weitgehend farb-, geruch- und geschmacklos. Wasser ist übrigens die einzige chemische Verbindung auf der Erde, welche in der Natur als Flüssigkeit, als Festkörper (Eis) und als Gas vorkommt».
Dann sind wir beim Recherchieren auf einen Bericht von UNICEF (Kinderhilfswerk) und der Weltgesundheitsorganisation WHO gestossen, der uns betroffen und sehr nachdenklich gestimmt hat. Denn es ist ein Fakt, der aufhorchen lässt: 2,1 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem, sicheren Trinkwasser!
Dank internationaler Solidarität haben zwar seit dem Jahre 2000 Milliarden von Menschen Zugang zu elementarer Trinkwasserversorgung und sanitären Einrichtungen bekommen, aber sie finden dort nicht zwingend sicheres Trinkwasser und angemessene sanitäre Einrichtungen vor. In vielen Häusern, Gesundheitszentren und Schulen fehlt es noch immer an Seife und Wasser zum Händewaschen. Dies setzt insbesondere kleine Kinder dem Risiko von Krankheiten wie Durchfall aus.
Jedes Jahr sterben 361’000 Kinder
Als Konsequenz sterben jedes Jahr 361’000 (!) Kinder unter fünf Jahren an Durchfallerkrankungen. Schlechte sanitäre Einrichtungen und verunreinigtes Wasser hängen mit der Übertragung von Krankheiten wie Cholera, Dysenterie, Hepatitis A und Typhus zusammen.
«Sicheres Trinkwasser, angemessene sanitäre Einrichtungen und Hygiene sind entscheidend für die Gesundheit jedes Kindes und jeder Gemeinschaft. Somit sind sie auch unentbehrlich für den Aufbau von stärkeren, gesünderen und gerechteren Gesellschaften», so UNICEF-Direktor Anthony Lake. «Wenn wir diese Leistungen in den am stärksten benachteiligten Gemeinschaften und für die am stärksten benachteiligten Kinder verbessern, geben wir ihnen eine gerechtere Chance für ein besseres Morgen.»
- Um globale Ungerechtigkeiten zu verringern, fordern die Nachhaltigen und sozialen Entwicklungsziele (SDGs), dass bis zum Jahr 2030 weltweit der Zugang zu elementaren Einrichtungen gewährleistet ist und dass Menschen nicht mehr ihre Notdurft im Freien verrichten müssen. Die «Basler Woche» ruft ein paar (bedenkliche) Fakten in Erinnerung:
- Von den 2,1 Milliarden Menschen, die kein sicheres Trinkwasser haben, haben 844 Millionen nicht einmal Zugang zu elementarer Wasserversorgung
- 263 Millionen Menschen müssen mehr als eine halbe Stunde pro Weg in Kauf nehmen, um zu einer Wasserquelle zu gelangen…
- 159 Millionen Menschen trinken noch immer unbehandeltes Wasser von Oberflächengewässern wie Flüssen, Bächen oder Seen – die meisten davon sind ver-schmutzt
- In 90 Ländern ist der Fortschritt in Richtung Zugang zu elementaren, sanitären Einrichtungen zu langsam, so dass eine angestrebte, weltweit flächendeckende Versorgung (bis 2030) nicht erreicht werden wird
- 600 Millionen Menschen teilen eine Toilette oder Latrine mit anderen Haushalten. Und 892 Millionen Menschen – vor allem in ländlichen Gebieten – verrichten ihre Notdurft im Freien. Aufgrund des Bevölkerungswachstums nimmt
- dieses Phänomen in Afrika (vor allem südlich der Sahara), in grossen Teilen von Asien und sogar in Ozeanien zu
Gute Hygiene ist eine der einfachsten und effektivsten Massnahmen, um die Ausbreitung von Krankheiten zu vermeiden. Zugang zu sicherem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen bedeutet, zuhause sauberes Trinkwasser zu haben, welches frei von Verunreinigungen und bei Bedarf frei zugänglich ist. Dazu Toiletten, wo die Exkremente sicher aufbereitet und entsorgt werden. Elementare Einrichtungen bedeutet eine geschützte Trinkwasserquelle zu haben, die weniger als eine halbe Stunde entfernt ist und eine Toilette oder Latrine zu benutzen, die nicht mit anderen Haushalten geteilt werden muss und die Möglichkeit zu haben, zuhause die Hände mit Seife zu waschen.
Kurzum: Was in der Schweiz, und in den Breitengraden um uns, normal und vor allem selbstverständlich ist, ist für Aber-Milliarden von Menschen keine Selbstverständlichkeit. Und gerade in diesen letzten Wochen mit Trockenheit, welche in einzelnen Gebieten schon fast eine Art «Dürre» bewirkt, sollte uns allen bewusst sein, mit Wasser sparsam und vor allem sorgsam umzugehen. Denn ohne Wasser gibt es kein Leben!
Jordi Küng